"Chaque être humain a de l'imagination" (version française de l'interview ci-dessous)

Wie ist das Bilderbuch "Amika zeichnet eine Maus" entstanden? Was haben die Illustratorin Sandra Gujer und der Autor Godi Huber dabei erlebt? Wie weckt man die Fantasie? Ein Gespräch.
Mit "Amika zeichnet eine Maus" habt Ihr euch erstmals an ein Bilderbuch gewagt. Warum ein Bilderbuch? Und warum dieses Bilderbuch?
Sandra Gujer: Die Form des Bilderbuchs fasziniert mich seit meiner Kindheit und lässt mich bis heute nicht los. Als junge Illustratorin reiste ich mehrmals an die internationale Kinderbuchmesse nach Bologna und kehrte jeweils voller Inspiration, neuen Kontakten und Tatendrang nach Hause. Doch bei aller Romantik ist der Bilderbuchmarkt ein hartes Pflaster, weshalb ich mich auf Werbe- und Auftragsillustrationen fokussierte. Bei der Anfrage des SAGE UND SCHREIBE-Verlag schien mir endlich die Ausgangslage für eine Zusammenarbeit ideal. Die Geschichte gefiel mir auf Anhieb sehr gut. Dazu kam das kleine sympathische Verlagsteam, das mir sehr offen und unterstützend zur Seite stand.
Godi Huber: Bilderbücher haben mich durch mein ganzes Leben begleitet. Max und Moritz gehören zu meinen ersten Kindheitserinnerungen, die Janosch-Geschichten vom Tiger und Bär haben meine Kinder fasziniert und das Enkelkind verlangt jetzt immer und immer wieder nach dem Grüffelo. Selbst an einem Bilderbuch beteiligt zu sein, sah ich als Chance und Herausforderung!
Wie darf man sich die Entstehung eines Bilderbuchs grob vorstellen? Wird da der Einzelkämpfer zum Teamworker? Habt ihr euch zwei Wochen in ein Atelier eingesperrt - und fertig war das Buch?
Godi Huber: Die Entstehung eines Buches ist ein Prozess, der aus der Sicht des Autors viel zu lang dauert, nämlich ein bis zwei Jahre. Und ein Bilderbuch ist noch viel komplexer als ein Textbuch. Die Text- und die Bildwelt müssen zusammengebracht werden, miteinander funktionieren. Wir sind in Schritten vorwärts gegangen, wobei ich mit dem Text den ersten Schritt machen durfte. Danach war immer wieder Teamwork gefragt, in das auch der Verlag und die Grafikerin eingebunden waren. Sie alle haben unglaublich viel und gut gearbeitet.
Sandra Gujer: Wir lernten uns erst beim Projektstart kennen. Godi spielte mir den Text zu, ich reagierte darauf mit dem visuellen Storyboard zur Geschichte. Gemeinsam trafen wir uns für Zwischengespräche. Meine Hauptarbeit, das Zeichnen, Bearbeiten und Einfärben der einzelnen Bilder, geschah wiederum allein im Atelier.
Schreibt und zeichnet man ein Bilderbuch eigentlich für die Kinder oder für die Eltern der Kinder?
Sandra Gujer: Ein spannendes Bilderbuch holt idealerweise Eltern und Kinder auf unterschiedlichen Ebenen ab. Es hat die Aufgabe, Kinder emotional zu berühren, zu unterhalten und ihre Fantasie anzuregen. Es sollte einem Kind auch Figuren und Welten zum Entdecken bieten, sei es bildlich oder sprachlich. Bei den Erwachsenen ist es dasselbe, auch sie möchten durch die Bilder und die Geschichte irgendwie berührt werden. Ich zeichne für Kinder und die Eltern der Kinder und vielleicht auch noch für die Grosseltern der Kinder. Ich denke es gibt für alle etwas zu entdecken.
Godi Huber: Ich denke an die Geschichte. Die Geschichte muss die Kinder packen und von den Kindern verstanden werden. Wenn das funktioniert, ist es grossartig. Und natürlich ist es schön, wenn ein Bilderbuch auch den Erwachsenen gefällt, vielleicht sogar ihre etwas eingerostete Fantasie beflügelt ...
Hier der Grossvater, da die junge Familienfrau - war das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen eine Herausforderung?
Godi Huber: Ich habe ja den Anfang machen dürfen, die Geschichte in die Welt gesetzt. Danach konnte ich den Text weitergeben, im Wissen darum, dass Sandra ein Profi ist. Ich war natürlich gespannt auf das Resultat. Und ich bin begeistert, wie Sandra die Geschichte angenommen und weiterentwickelt hat. Ich denke, das Buch profitiert enorm von den Empfindungen und Erfahrungen zweier Menschen.
Sandra Gujer: Es war entspannt. Ich profitierte von Godis langjähriger Berufserfahrung als Schreiber und Kommunikationsexperte. Ich denke, das Alter war nicht entscheidend. Viel mehr fiel mir auf, dass ich lieber mit Bildern als mit Worten kommuniziere. Bei Godi ist es umgekehrt. Er denkt eher in Texten und deren Wirkung. Wir kultivieren also zwei unterschiedliche Sprachen. Wenn man offen ist, kann man dazu gewinnen.
Die Geschichte lebt von der Fantasie. Wer von euch beiden hat eigentlich mehr Fantasie?
Sandra Gujer: Ich denke, wir sind beides Realisten mit einer grossen Vorstellungskraft. Zum Glück ist Fantasie nicht messbar …
Godi Huber: Ich sehe mich im Alltag als ausgesprochenen Realisten. Doch hin und wieder gehen die Gedanken mit mir durch. Das sind die Momente, in denen die Geschichten entstehen und nur noch aufs Papier gebracht werden müssen. Ich glaube übrigens, dass in jedem Menschen Fantasie steckt. Man muss sie nur zulassen wollen.
Was war für Euch persönlich der schwierigste Moment im Projekt? Und welches der schönste Augenblick?
Godi Huber: Richtig schwierig war es für mich nie. Schön war der Moment, als aus Buchstaben Worte und aus Worten Sätze wurden und ich spürte, dass die Geschichte funktionieren kann. Grossartig war es, das gedruckte Buch auszupacken und zu sehen, dass es echt schön geworden ist.
Sandra Gujer: Irgendwann beim Zeichnen kamen bei mir Zweifel auf, ob die Bleistiftzeichnungen genügend bunt sind. Ich fragte mich, wie es wäre, wenn die Katze knallorange wäre. Der schönste Augenblick? Einerseits als das Storyboard aufging. Andererseits war es wunderbar, das frisch gedruckte Buch in den Händen zu halten.
Das Buch ist da, die Arbeit getan, jetzt warten die grossen Ferien?
Sandra Gujer: Genau so habe ich mir das früher vorgestellt (schmunzel). Doch nun geht es darum, Amika unter die Leute zu bringen, zum Beispiel mit Veranstaltungen und mit bewegten Illustrationen in den Sozialen Medien. Die Zusammenarbeit ist noch nicht beendet, vielleicht ist es erst der Anfang.
Godi Huber: Als Autor darf ich packende Geschichten für schöne Bücher schreiben. Das ist so inspirierend wie Ferien. Danach sollen die Bücher zu möglichst vielen Leserinnen und Lesern kommen. Das bedeutet für den Verlag und die Autoren ganz viel Knochenarbeit. Und zwischendurch kehren sie hoffentlich zurück, verrückte Ideen, die davonlaufen, galoppieren und zu neuen Geschichten fliegen ...
Version française
Comment le livre illustré « Amika dessine une souris » a-t-il vu le jour ? Qu'ont vécu l'illustratrice Sandra Gujer et l'auteur Godi Huber lors de sa création ? Comment éveiller l'imagination ? Une conversation.
Avec « Amika dessine une souris », vous vous êtes lancés pour la première fois dans la création d'un livre illustré. Pourquoi un livre illustré ? Et pourquoi ce livre illustré ?
Sandra Gujer : La forme du livre illustré me fascine depuis mon enfance et ne me quitte toujours pas aujourd'hui. Jeune illustratrice, je me suis rendue plusieurs fois au Salon international du livre jeunesse de Bologne et j'en suis toujours revenue pleine d'inspiration, de nouveaux contacts et d'énergie. Mais malgré tout son romantisme, le marché du livre illustré est un milieu difficile, c'est pourquoi je me suis concentrée sur les illustrations publicitaires et sur commande. Lorsque la maison d'édition SAGE UND SCHREIBE m'a contactée, j'ai enfin trouvé le cadre idéal pour une collaboration. L'histoire m'a tout de suite beaucoup plu. À cela s'ajoutait la petite équipe sympathique de la maison d'édition, qui m'a apporté un soutien très ouvert.
Godi Huber : Les livres d'images m'ont accompagné tout au long de ma vie. Max et Moritz font partie de mes premiers souvenirs d'enfance, les histoires de Janosch sur le tigre et l'ours ont fasciné mes enfants et mon petit-enfant réclame sans cesse Le Gruffalo. Participer moi-même à la création d'un livre d'images était pour moi une chance et un défi !
Comment peut-on imaginer, en gros, la création d'un livre illustré ? Le combattant solitaire devient-il un travailleur d'équipe ? Vous êtes-vous enfermés pendant deux semaines dans un atelier et le livre était prêt ?
Godi Huber : La création d'un livre est un processus qui, du point de vue de l'auteur, prend beaucoup trop de temps, à savoir un à deux ans. Et un livre illustré est encore plus complexe qu'un livre de texte. Le texte et les images doivent être harmonisés, fonctionner ensemble. Nous avons procédé par étapes, et j'ai eu le privilège de faire le premier pas avec le texte. Ensuite, il a fallu travailler en équipe, avec la participation de l'éditeur et de la graphiste. Ils ont tous accompli un travail incroyable et de grande qualité.
Sandra Gujer : Nous ne nous sommes rencontrés qu'au début du projet. Godi m'a envoyé le texte, j'ai réagi en créant le storyboard visuel de l'histoire. Nous nous sommes rencontrés pour des discussions intermédiaires. Mon travail principal, qui consistait à dessiner, retoucher et colorier les différentes images, s'est à nouveau déroulé seule dans mon atelier.
Écrit-on et dessine-t-on un livre illustré pour les enfants ou pour les parents des enfants ?
Sandra Gujer : Idéalement, un livre d'images passionnant interpelle les parents et les enfants à différents niveaux. Il a pour mission de toucher les enfants sur le plan émotionnel, de les divertir et de stimuler leur imagination. Il doit également leur faire découvrir des personnages et des univers, que ce soit par le biais des images ou du langage. Il en va de même pour les adultes, qui souhaitent eux aussi être touchés d'une manière ou d'une autre par les images et l'histoire. Je dessine pour les enfants et leurs parents, et peut-être aussi pour leurs grands-parents. Je pense qu'il y a quelque chose à découvrir pour tout le monde.
Godi Huber : Je pense à l'histoire. L'histoire doit captiver les enfants et être comprise par eux. Si cela fonctionne, c'est formidable. Et bien sûr, c'est bien si un livre d'images plaît aussi aux adultes, voire stimule leur imagination un peu rouillée...
Ici le grand-père, là la jeune femme au foyer – la compréhension et la collaboration entre les différentes générations ont-elles été un défi ?
Godi Huber : J'ai eu le privilège de donner le coup d'envoi, de lancer l'histoire. Ensuite, j'ai pu transmettre le texte, sachant que Sandra est une professionnelle. J'étais bien sûr impatient de voir le résultat. Et je suis ravi de la façon dont Sandra a repris et développé l'histoire. Je pense que le livre bénéficie énormément des sentiments et des expériences de deux personnes.
Sandra Gujer : C'était détendu. J'ai bénéficié de la longue expérience professionnelle de Godi en tant qu'écrivain et expert en communication. Je pense que l'âge n'était pas déterminant. J'ai plutôt remarqué que je préférais communiquer avec des images plutôt qu'avec des mots. Chez Godi, c'est l'inverse. Il pense plutôt en termes de textes et de leur effet. Nous cultivons donc deux langages différents. Si l'on est ouvert, on peut y gagner.
L'histoire vit de l'imagination. Lequel d'entre vous a le plus d'imagination ?
Sandra Gujer : Je pense que nous sommes tous les deux des réalistes dotés d'une grande imagination. Heureusement, l'imagination n'est pas mesurable...
Godi Huber : Je me considère comme un réaliste convaincu dans la vie de tous les jours. Mais de temps en temps, mes pensées s'emballent. Ce sont ces moments-là qui donnent naissance à des histoires qui n'attendent plus qu'à être couchées sur le papier. Je pense d'ailleurs que chaque être humain possède une imagination. Il suffit de vouloir la laisser s'exprimer.
Quel a été pour vous le moment le plus difficile du projet ? Et le plus beau ?
Godi Huber : Je n'ai jamais vraiment rencontré de difficultés. Le moment où les lettres sont devenues des mots et les mots des phrases et où j'ai senti que l'histoire pouvait fonctionner a été très beau. C'était formidable de déballer le livre imprimé et de voir qu'il était vraiment magnifique.
Sandra Gujer : À un moment donné, pendant que je dessinais, je me suis demandé si les dessins au crayon étaient suffisamment colorés. Je me suis demandé ce que cela donnerait si le chat était orange vif. Le plus beau moment ? D'une part, lorsque le storyboard a pris forme. D'autre part, c'était merveilleux de tenir le livre fraîchement imprimé entre mes mains.
Le livre est là, le travail est terminé, place maintenant aux grandes vacances ?
Sandra Gujer : C'est exactement comme ça que je l'imaginais autrefois (sourire). Mais maintenant, il s'agit de faire connaître Amika au public, par exemple à travers des événements et des illustrations animées sur les réseaux sociaux. La collaboration n'est pas encore terminée, c'est peut-être seulement le début.
Godi Huber : En tant qu'auteur, j'ai la chance d'écrire des histoires captivantes pour de beaux livres. C'est aussi inspirant que des vacances. Ensuite, les livres doivent toucher le plus grand nombre de lecteurs possible. Cela demande beaucoup de travail à la maison d'édition et aux auteurs. Et entre-temps, j'espère que les idées folles qui s'enfuient, galopent et s'envolent vers de nouvelles histoires reviendront...
©2021 Sage und Schreibe Verlag, Bern | Foto: Martin Dängeli
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